Rund 30 km südlich von
Luxembourg, in Lothringen, wurde eine grosszügige Schiessanlage gebaut. Von ca.
1m hohen stabilen Tischen kann auf rund 20 Bahnen Silhouette bis 200 m
geschossen werden. Die Belegungs-Pläne werden immer für 3 Monate gemacht und
wenn wir früh genug einige Bahnen mieten, können wir für ca. 50 DM pro Person
und Tag stundenlang die Silhouetten benutzen. Um nicht dauernd aufstellen zu müssen,
sollten wir jedoch je einen Swinger für jede Distanz bauen.
Die Schützenlinie ist überdacht
und auf halber und Maximal-Distanz stehen seitlich Beton-Geräteschuppen, die
auch Target-Setter aufnehmen könnten. Die Stahlschienen zur Positionierung der
Silhouetten sind schon fest installiert. Hinter den Schützen ist genug Raum für
Spotter, Range Officer und Geräte und etwas erhöht sind Plätze für ganze
Schulklassen von Zuschauern.
Mit rund 1000 DM kann man
Teilhaber werden, wodurch man bei der Vergabe des Platzes bevorzugt wird und
auch als ganzer Club kaum mehr etwas für die Benutzung bezahlt. Das wäre für
später zu überlegen.
Der Ort heisst
Volmerange-les-Mines und in 5 Minuten ist man auf der Autobahn nach Luxembourg.
Der Platz nennt sich EUROSTAND, ist im Ort als ”Stand de Tir” gut
ausgeschildert und schlichtweg traumhaft, sogar bei Regen und Sonne. Lediglich
Sandwälle hinter den Silhouetten fehlen noch, aber dies liesse sich vielleicht
später realisieren.
Der Club von Nancy schiesst
dort am 4. August und veranstaltet am 13.-14. Oktober einen Wettkampf zu dem
wir sind schon jetzt eingeladen sind. Ich plane jedoch zusätzlich, am 4.
August mit einigen unserer Mitglieder dort zu trainieren. Geplant
ist die Ankunft am Samstagvormittag mit gemeinsamem Essen am Abend und
Rückreise am Sonntag. Damit ich die Bahnen reservieren kann, bitte ich, baldmöglichst
unter info@silhouetten.org Teilnehmerzahl melden (Schütze und
Spotter). Werde mich dann auch nach günstigen Übernachtungen umsehen.
VISIER hat sein Sonderheft
Nr.21 (Action-Schiessen) herausgebracht. Dem Silhouetten-Sport sind darin 8
Seiten gewidmet. Beraten wurde die Redaktion von Johannes Fante und Horst
Grillmayer. Leider wurde der Text von einem Journalisten, der diese Sportart
wohl kaum kennt, geschrieben. So stehen dann so Seltsamkeiten wie : (über die
Contender) ”Ihr Nachteil ist, dass sie nicht an die Präzision einer
erstklassigen Zylinderverschlusswaffe herankommt. Dafür fällt der Lauf bei
gleicher Gesamtlänge deutlich länger aus, was sich in höheren V0-Werten
niederschlägt”. Natürlich ist das Gegenteil der Fall. Die Contender gibt es nur
mit Läufen von 10 und 14 Zoll, andere jedoch mit den maximal erlaubten 10 ¾ und
15 Zoll. Von Waffen kleiner Hersteller wie z.B. Wüthrich wird behauptet:”Bei
Standing hat sie Berechtigung, da es hier mehr auf gute Balance, als auf
Top-Präzision ankommt”. Da wird sich Walter Wüthrich aber freuen! Schliesslich
wird sie “Swiss Contender” genannt, wegen ihrer sprichwörtlichen Präzision und
auch ich habe schon mal das Maximum mit ihr in einem Wettkampf erreicht; Thomas
Nießner schafft das fast jedes Mal!
Dass ein von mir gemachtes Foto
meines persönlichen Supersonic-Revolvers ohne Quellenangabe und mit „Kaliber.308
Picra” bezeichnet wurde, obwohl es natürlich das Originalkaliber ”.300 WP” ist,
verwundert nicht, da mich die Visierleute nicht gerade lieben. Vielleicht
mangels Fotos haben sie dann noch Martin Jangowski mit einer von mir gebauten
Unlimited in 7 GJW abgebildet. Allerdings schiesst er schon seit fast einem
Jahrzehnt nicht mehr. Und die Creedmore-Stellung wurde mit einem Bild
demonstriert, das jedem Range-Officer kalte Schauer über den Rücken jagen
würde, denn der Unterschenkel ist dabei in akuter Gefahr, da die Laufmündung zu
weit zurückliegt.. Als Beispiel für die Sicherheit wird dann eine XP-100 in der
Transportschale gezeigt. Leider genauso
regelwidrig, mit hereingefahrenem Verschluss. Dass dann der bekannte Stand von
Ingwiller als typisch finnische Anordnung bezeichnet wird, verwundert nicht
mehr allzusehr. Peinlich für
Weltenbummler der Hinweis, dass die amerikanische NRA in die IMSSU eingeliedert
sei. Dass dies nicht stimmt (obwohl ich bei der IMSSU-Gründung neben Dr. Davis
von der NRA sass), wird dem schmerzlich bewusst, der in den Staaten mit
Feldpistole in einem Hornet-Kaliber oder mit einer Production-Waffe mit
Zylinderverschluss starten will. Da heisst es dann: “No way!”
Im normalen VISIER werden unter
dem Titel “Majestätsbeleidigung” Querelen im BDMP aufgezeigt. Das eingeheftete
SWM hatte diesmal nichts spezielles für Silhouetten-Schützen. Die
Gewehr-Fraktion könnte jedoch der umfangreiche Test der “Swiss Hunting Rifle”
interessieren. Basis ist das SIG-Standardgewehr im Kaliber 7,5 Swiss. Nun
heisst es nicht mehr “SIG”, sondern “SAN, Swiss Arms AG” und die Thuner
Munitionsfabrik, die hier die beste Munition lieferte und einige Zeit “SM,
schweizer Munitionsunternehmungen AG” hiess,
hat den Namen in “RUAG Munition” geändert. Die Adresse ist gleich
geblieben und zu finden sind die Thuner jetzt unter www.ruag.com.
Beim DWJ hat Chefredakteur
Kräußlich seinen Sessel aus privaten Gründen auf Ende Mai geräumt. Er sandte
mir einen netten Formbrief, indem er sich für die fruchtbare Zusammenarbeit
bedankte. Da sich die Zusammenarbeit darauf beschränkte, dass er einen von
seinem Vorgänger in Auftrag gegebenen Eil-Artikel nie abdruckte und keines
meiner Faxe und eMails beantwortete, möchte ich seinem Wunsch nicht
entsprechen, weiterhin gleich erfolgreich mit der Zeitschrift
zusammenzuarbeiten...
Seltsamerweise steht im
Juli-Heft immer noch sein Editorial und nichts über eine Demission. Dafür
schreibt Hans Heigel sehr kompetent über die neuen S&W-Revolver mit 12
Zoll-Lauf in den Kalibern .22 l.r. und .44 Magnum. Im Custom Shop liesse sich
zwar der Lauf um runde 3 cm kürzen und somit fürs Silhouetten-Schiessen
benutzen. Aber vielleicht sollte gerade dies vermieden werden, da hier die
Anforderungen sehr hoch sind?!
Dem Newsticker entnahm ich mit
Freude, dass Hans Rudolf Würgler Geschäftsführer der Hämmerli Sportwaffen in
Tiengen geworden ist. Gleichzeitig ist er Verkaufsleiter des Lenzburger
Mutterhauses. Er war eines der ersten Mitglieder der “Metall Silhouetten
Schützen Schweiz” und schoss schon vor einem Jahrzehnt Hämmerli-Konstruktionen
auf dem Silhouetten-Platz in Andermatt am Gotthard. Als Spotter war er ein
Naturtalent, da er jeden Einschlag präzise ansagte. Vielleicht sehen wir ihn
wieder einmal bei einem Wettkampf.
Im Juli-DWJ findet man auch den
2. Teil über ballistische Messtechnik von Dr. Kneubuehl, der V0-Messungen ab
1720 (Euler) beschreibt. Ballistisch auch interessant direkt dahinter der
Artikel von B. Kropac über Uranmunition und als Abschussbasis das
“Warzenschwein”. Als Heftabschluss Interessantes über Oberstleutnant Custers
Schlacht am Little Big Horn, recherchiert von Peter Ernst Grimm, dem Gründer
und langjährigen Chefredakteur von SWM und IWM.
CALIBR gibt es jetzt auch im
Doppelpack. Die Doppelnummer Juli/August befasst sich in einem eigehefteten
Spezielheft von 16 Seiten mit weiten Schüssen. Nur eine knappe Drittelseite ist
durch eine Anzeige blockiert. Sonst dreht sich der grösste Teil um das Kaliber
.50 BMG. Auch kleinere Spezialkaliber werden abgehandelt – also eine Fundgrube
für Schützen, die im Bereich von 300 – 1000 Meter schiessen.
Auch das eigentliche Heft von
insgesamt 116 Seiten ist interessant. Michael Fischer und Jens Tigges
untersuchen den Einfluss von Moly-Beschichtungen und kommen zu einem positiven
Résume, zumindest im Kaliber .224 und .308. Ein Siebenseiter befasst sich mit
diversen Alternativen zum reinen Bleigeschoss. Nicht nur die beim
Silhouetten-Schiessen üblichen Mantelgeschosse, sondern auch verkupfertes Blei
und die High Speed Geschosse von H&N werden untersucht. Mit diesen habe ich
im Supersonic-Revolver als preisgünstige Alternative bis zum Turkey gute
Erfahrungen gemacht.
Ein ähnlich umfangreicher
Artikel zeigt zwei Versionen von Remingtons 700er-Gewehr in den Kalibern 7 mm
sowie .375 Rem. Ultra Mag und vergleicht sie mit weit älteren Patronen.
Sehr interessant ist ein
Artikel über die bewaffneten Bürger aus „Die Welt“ von Hannes Stein. Unter
einem Bild von Jugendlichen mit dem Sturmgewehr, aufgenommen am
„Eidgenössischen 2000“, wird der Artikel zitiert. Für mich etwas vom
Interessantesten im ganzen Heft und schon ein Grund, es zu kaufen!
Das Bild zeigt nur einen
Schützen mit Gewehrhülle; die meisten trugen ihre Waffen blank, da diese „nicht
so empfindlich“ seien, wie mir ein älterer Herr erklärte. Und ich überlege, ob
wir an der Lederhülle des Clubs ein Schloss anbringen sollen für Deutschland....
Meine harsche Kritik am
Mövenpick Köln kann ich revidieren: Die schweizer Geschäftsleitung hat reagiert
und den Service neu organisiert. Jetzt ist an der Bedienung nichts mehr
auszusetzen – die Küche war schon vorher recht gut. Preiswert im wahrsten Sinne!
Die Bilder von unserem Mitglied
Tony Luisoni mit dem Oscar im Arm habe ich dem letzten Brief in einem unkomfortablen
Format angehängt. Man möge dies einem Computer-Idioten verzeihen. Damit alle
anderen Mitglieder Tony, den Präsidenten der ”Swiss Athletic Society Los
Angeles” bei der Oscar-Verleihung sehen können, hat Hans Pollak die beiden
Bilder konvertiert (siehe Anhang).
Eine grosse Schiessanlage mit
Schwimmbad existiert zwar in dieser nordöstlichen Stadt Spaniens, aber keine
Möglichkeit, Silhouetten zu schiessen. Wer jedoch schon mal da ist, sollte
nicht versäumen, die
Bodegon La Fragua (Die Schmiede)
Monasterio de Siresa, 4
50002 Zaragoza
Tel: 976.590441
zu besuchen. Sie wirkt sehr
rustikal, die Gäste spielen Karten und sehen fern, aber der Grill ist einfach
Spitze. Würste und Lamm sind die Spezialitäten, dazu Wein aus den riesigen
Fässern im Lokal. Touristen sieht man da jedoch keine. Dafür auch keine teure
Rechnung!
Gerald Heid hat sich die Mühe
gemacht und ein Anschütz Silhouetten-Gewehr mit diverser Munition im Kaliber
.22 l.r. geschossen. Hier die Ergebnisse:
Mit Anschütz Light Rifle (Mc Millan-Schaft) Nr.
1425895 und Tasco 8 - 24 x 44 (Einstellung auf 24-fach) aufgelegt geschossen im
Mai 2001.
Generell 10 Schuss, wenn nicht anders angegeben. Bei
Verdacht auf Ausreisser wird die Streuung auch für 9 Schüsse aufgelistet (kursiv).
Marke
|
Typ |
Breite
|
Höhe |
(B+H)/2 |
Bemerkungen |
CCI |
SBG |
51 |
72 |
61 |
|
|
dito |
44 |
62 |
53 |
9 Schuss |
CCI |
Stinger |
102 |
94 |
98 |
|
Eley |
Standard |
68 |
40 |
54 |
|
|
dito |
68 |
21 |
44 |
9 Schuss |
Federal |
Target |
60 |
73 |
66 |
|
|
dito |
60 |
55 |
57 |
9 Schuss |
Federal |
Ultra Match |
46 |
36 |
41 |
|
|
dito |
46 |
30 |
38 |
9 Schuss |
Federal |
Gold Medal |
36 |
24 |
30 |
Auflage instabil |
Federal |
Gold Medal Ultra Match |
48 |
24 |
36 |
Auflage instabil |
Federal |
Gold Medal Ultra M. Subson. |
44 |
32 |
38 |
Auflage instabil |
Federal |
Gold Medal Subson. |
38 |
32 |
35 |
Auflage instabil |
|
dito |
26 |
18 |
22 |
9 Schuss |
RWS |
R 50 |
50 |
28 |
39 |
Auflage instabil |
RWS |
Standard |
27 |
35 |
31 |
|
|
dito |
27 |
22 |
24 |
9 Schuss |
RWS |
Standard |
48 |
37 |
42 |
|
|
dito |
48 |
25 |
36 |
9 Schuss |
Vostok |
Match |
58 |
48 |
53 |
15 Schuss ! |
|
dito |
37 |
48 |
42 |
14 Schuss ! |
Total
|
alle |
49 |
41 |
45 |
|
Angabe von Höhe und Breite anstelle eines
Streukreises, weil dann deutliche Höhen- und Breitenstreuung auffällt! Die
Spalte dahinter (Spalte 5) entspricht jedoch einem mittleren Streukreis.
Das Schiessen auf Pfennige aus
100 m Distanz wie es der an seinem Geburtstag letzten Jahres verstorbene Werner
Pöhlert meisterhaft beherrschte, brachte uns auch dieses Jahr zur Verzweiflung.
Mit der oben getesteten guten Kleinkaliber-Waffe und RWS Standard-Munition war
es hoffnungslos. Ich schaffte damit gerade mal drei Punkte von sechs möglichen.
Mit Werner Pöhlerts Gewehr im Kaliber .308 gelangen mir zwar mehrmals vier
Punkte und einmal beinahe fünf – aber eben nur beinahe, denn es fehlte noch ein
knapper halber Millimeter. Das Maximum wären sechs Punkte.
Ziel ist, drei Pfennige auf
einer Kartonscheibe mit drei Schüssen mittig zu treffen. Die Regeln sind
einfach. Geschossen wird sitzend, aufgelegt auf einem Sandsack. Ein Treffer,
der einen Pfennig zumindest etwas anreisst, gilt als ein Punkt. Wird der Pfennig
weitgehend mittig getroffen, sodass der Rand unverletzt bleibt, gibt es dafür
zwei Punkte. Auf 100 m ist dies extrem schwierig zu erreichen. In der Praxis
kann da nur der Zufall helfen, denn so kleine Streukreise sind weit unter der
typischen Streuung auch bester Gewehre. Dazu kommt die exakte Treffpunktlage.
Was nützt es, wenn alle Treffer um einen halben Zentimeter zu tief liegen? Da
ein Pfennig nur 16,5 mm im Durchmesser misst, bleibt bei einem 30er-Geschoss
gerade mal 4,5 mm Platz bis zum Rand. Schlägt das Projektil jedoch nur 3 mm zu
tief ein, bleiben nach unten nur noch 1,5 mm übrig und seitlich auch nicht viel
mehr. Um die maximalen sechs Punkte zu erreichen, sollte man also mit dem
ersten Schuss genau das Zentrum treffen, mit einer Toleranz von 2 mm und die
beiden nachfolgenden Schüsse an die selbe Stelle bei den Folgepfennigen, aber
mit höchstens 2,5 mm Streuung plazieren. Das ist nicht mal 1/10 MOA
(Bogenminute).
Dass Werner Pöhlert nicht nur
drei Pfennige nacheinander perfekt traf, sondern weit mehr, auch noch mit
angeschlagener Gesundheit, ist mit normaler Physik nicht mehr zu erklären...
Walter Binder hat uns einige
Impressionen vom Match mit internationaler Beteiligung geschickt. Auf
Bildlegenden verzichte ich, da Ivo Picek, der unverwüstliche Wildcatter Horst
Grillmayer und die bezaubernde Michaela Bartosova unbeschreiblich sind. Siehe
JPG-Anhang.
Bei Waffen warnen die Bedienungs-Anleitungen vor deren Benutzung, sodass es schon lächerlich klingt. Dass dies jedoch auch auf andere Güter zutrifft, habe ich in einer Zusammenstellung gefunden, die ich zum Schmunzeln anhänge.
Esko Lempola hat mir stolz mitgeteilt, dass er die
finnischen Grosskaliber-Meisterschaften bei Production mit 2x Maximum im Shoot
off gewonnen hat und mit derselben Pistole in Unlimited Dritter wurde. Da die
Finnen immerhin zu den weltbesten Silhouettern gehören, wurde er bei Unlimited
erst im zweiten Stechen vom ersten Platz verdrängt. Ich konnte es kaum glauben,
dass er dies mit seiner Loppo in 7 GJW geschafft hat, mit der er schon 1994
Viceweltmeister geworden ist. Gratulation Esko!
Heute macht der Sommer in Köln endlich Anstalten, die
übliche Wärme aufzudrehen. Es wird auch Zeit, am 23. Juni! Nun will ich kochen.
Drückt mir die Daumen, dass die Pilze, die ich beim Chinesen gekauft habe,
wirklich Morcheln sind...